Temple, Peter by des Bösen Tage
Autor:des Bösen Tage
Die sprache: de
Format: mobi
veröffentlicht: 2012-04-29T17:51:03+00:00
38
LONDON
Niemand wachte auf, ein Moment der Verwirrung. Dann wusste er, wo er war. Es war Nacht, von unten drang Licht herauf.
Er musste pinkeln, dringend. Er setzte sich auf, stellte die Füße auf den Boden. Seine Schulter fühlte sich steif an, schmerzte aber nur leicht.
Er stand auf, ging nackt ins Badezimmer. Über der Toilette hing ein Spiegel, und sein Gesicht sah darin blass aus. Er ging zum Bett zurück, wickelte sich das Laken um die Taille und stellte sich an den Treppenabgang. Nach unten zu blicken, machte ihn schwindlig. Unten war ein großer Raum mit einem langen Tisch auf Böcken, dessen eines Ende unter einer Fensterreihe stand. Auf dem Tisch standen verschiedene Modelle von Häusern und etwas, das aussah wie das Modell eines Ortes, eines Dorfes mit einer Kirche auf einem Platz.
Sie war nicht zu sehen. Er kannte ihren Namen nicht.
Niemand begann, die steile Treppe hinunterzusteigen. Die Frau erschien mit einem Messer in der Hand.
»Nicht Sie auch noch«, sagte Niemand.
Sie runzelte die Stirn, dann begriff sie. »Ich koche«, sagte sie. »Ich schneide Gemüse.«
»Wie lange hab ich geschlafen?«
Sie sah auf ihre Armbanduhr, eine Männeruhr. »Fast vierundzwanzig Stunden.«
Es gab keinen Grund zur Eile. Sie hätten ihn längst gefunden, wenn sie es vermocht hätten.
»Meine Sachen«, sagte Niemand. »Ich muss weg.«
»Die Sachen, in denen Sie gekommen sind, können Sie nicht mehr anziehen. Außer der Jacke, die ist okay.« Sie zeigte nach rechts. »Da drin ist ein Schrank. Da könnten Sie was finden, das Ihnen passt.«
Er war an der Schlafzimmertür, als sie sagte: »Oder Sie könnten einfach weiter dieses Bettlaken tragen. Deshalb würde hier keiner die Augenbraue hochziehen.«
Es gefiel ihm, wie sie redete. Melodisch. Im Schlafzimmer war ein Wandschrank mit der Kleidung eines Mannes, Jacken, Anzüge, Hemden, Schuhe. Er fand Unterhosen, ein Paar Jeans, die Beine waren ein bisschen zu kurz für ihn, dafür war sie an der Hüfte zu weit. Es würde genügen. Er nahm ein graues T-Shirt, zu groß, das spielte keine Rolle, fand Socken.
Er ging zurück nach oben und duschte in dem großen Duschabteil, der Verband wurde feucht. Als er sich die Seite einseifen wollte, fühlte er einen scharfen Schmerz am Schlüsselbein und im Rücken.
Die Klamotten sahen nicht allzu schlecht aus. Seine Schuhe standen unter dem Bett. Er zog sie an und ging zu seiner Tasche auf der Kommode. Das Geld war in Bündeln mit Gummibändern zusammengefasst. Er machte eines auf, erkannte sofort das Falschgeld, nur die oberen Scheine sahen echt aus.
»Scheißkerle«, sagte er ohne Groll. Es überraschte ihn nicht. Das Ganze war von Anfang an ein einziger Verrat gewesen. Außerdem hatte er sich dumm angestellt.
Er untersuchte alle Bündel. Wahrscheinlich etwa fünfhundert Pfund in echten Scheinen. Seine Jacke und seine Nylongeldkatze hingen über einer Stuhllehne. Am Jackenfutter war getrocknetes Blut. Er steckte das echte Geld in das Holster, nahm die Tasche und ging nach unten.
Die Küche bestand aus einem Tresen an einer Wand. Sie kehrte ihm den Rücken zu und hantierte mit einem Topf.
»Habe ich mich schon bedankt?«, fragte er. »Vielen Dank.«
Sie drehte sich um, nicht überrascht, sie hatte ihn auf der Treppe kommen gehört.
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